Am gestrigen Montag (01. Dezember 2014) lief eine laute und kraftvolle Demo gegen rassistischen Hetzte durch Berlin-Marzahn. Dem spontanen Aufruf zum Montagabend folgten trotz eisiger Kälte ca. 500 solidarische Menschen. Schon am Startpunkt – dem Eastgate – gab es unerwartet viel Zuspruch von Passant*innen, selbst der Nikolaus war vor Ort und zeigte sich solidarisch mit Refugees.
Über eine Stunde zog die Demonstration durch den Kiez und konnte mit Sprechchören wie „Bürger und Nazis Hand in Hand – Unsere Antwort Widerstand“ oder „Refugee are Welcome here“ einen klaren Gegenstandpunkt zur rassistischen Hetze der Bürgerbewegung Marzahn artikulieren. Nach der Hälfte der Strecke versuchten knapp 30 vermummte Neonazis die Demo anzugreifen. Doch durch ein geschlossenes Handeln der Demoteilnehmer*innen und das spätere Eingreifen der Cops ging dieser Versuch von den „durchweg friedlichen Anwohner*innen“ nach hinten los. Einen weiteren Rückschlag muss die „Bürgerbewegung“ bei der Teilnehmer*innenzahl der 5. „Montagsdemo“ hinnehmen, denn der große Zustrom blieb diesen Montag aus. So wurden am Start- und Endpunkt jeweils nur 250-300 rechte Teilnehmer*innen gezählt, denen sich im Verlaufe der Demonstration nochmal ca. 100-150 Personen aus dem Marzahner Kiez anschlossen. Warum Presse und Cops die Zahl der Teilnehmer*innen von maximal 400 auf ca. 800 hochschätzen, bleibt für uns – wie schon nach der 1. „Montagsdemo“ Anfang November – ein großes Rätsel. Ob dieser deutliche Rückgang nun der Kälte, dem abschreckenden Polizeiaufgebot am Antreteplatz oder einer eintretenden Resignation auf Seiten der Heimgegner*innen geschuldet ist, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Für die organisierten Aktivist*innen der „Bürgerbewegung“ steht bereits fest, dass sie auch den kommenden Montag auf die Straße gehen werden. Da wir den Nazis und Rassist*innen auch weiterhin nicht das Feld überlassen und stattdessen selbst in die Offensive kommen wollen, rufen wir für Montag, den 8. Dezember, zu einer großen AntiRa-Demo auf. Auf diesem Wege wollen wir weiter eigene Ideen, Forderungen und Kritik zum bundesdeutschen Lagersystem sowie der Containerunterbringung für Geflüchtete in den Marzahner Kiez tragen. Startpunk und Ort der Auftaktkundgebung wird wieder das Eastgate am S-Bahnhof Marzahn sein. Sollten die Nazis und Rassist*innen dann immer noch nicht genug von uns haben, werden wir deren Aufmarsch am 15. Dezember endgültig blockieren. Um mit Worten der Demo zu schließen: „Wenn Nazis marschieren, werden wir blockieren!“
Achtet auf weitere Ankündigungen!
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