Auch an der 23. ‚Montagsdemo‘ in Marzahn am 04. Mai 2015 beteiligten sich ca. 50 Personen. Ausgehend vom zukünftigen Standort des Containerlagers in der Landsberger Allee Ecke Blumberger Damm zogen die Nazis in nordöstliche Richtung durch die Wohngebiete an Glambecker Ring, Hohensaatener Straße und Brodowiner Ring. Unter den Teilnehmer*innen waren auch in dieser Woche Anmelder René Uttke, Patrick Krüger, Daniela Fröhlich, Ronny Schrader, Vertreter*innen von NPD und ‚Nationalem Widerstand Berlin‘. Mit neuem Transparent, Berlin-, Deutschland- und Reichsfahnen zieht der Nazi-Mob ein weiteres Mal durch den Marzahner Abend.
Während der Zwischenkundgebung an einer Gedenkstätte zur Befreiung Berlins im Jahr 1945 (‚Haus des 21. April‘) setzen sich Uttke und Konsorten selbstbewusst in Szene und verhöhnen auch die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus, wie schon am 21. April 2015 als sie eine Gedenkkundgebung an gleicher Stelle störten. Damit konnte die „Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf“ diesen geschichtsträchtigen Gedenkort dank der Berliner Polizei ein weiteres Mal mit rassistischen und nationalsozialistischen Parolen beschallen. In einem „Bericht“ der Nazis auf der Homepage der „Bürgerbewegung“ wird dies als „Höhepunkt der Demo“ bezeichnet.
Weiterhin werden die eigenen Anhänger*innen dort über den inzwischen wahrnehmbaren Baubeginn informiert und es wird in gewohnter Manier gegen „bis zu 1000 Asylanten“ gehetzt. Dies ist nicht nur schlicht weg falsch, sondern gleichwohl ein Versuch alte Mitstreiter*innen aus dem Marzahnr Kiez zu mobilisieren für die in der kommenden Woche angekündigte „Montagsdemonstration“. Die teilweise Polizeipräsenz an der Baustelle wird mit einem süffisanten Verweis auf mögliche Anschlagsvermutungen kommentiert. Darüber hinaus beklagt die Bürgerbewegung einige Personalienfeststellungen und eine Gewahrsamnahme während der Demo.
Für den Montag in der kommenden Woche (11. Mai 2015) haben einige in der BVV vertretene Parteien die Fortsetzung der Kundgebung an der Landsberger Allee Ecke Blumberger Damm als legalen Anlaufpunkt für Gegen-Proteste angekündigt.