40 Neonazis demonstrierten am Montag Abend erneut in Marzahn. Von der Ecke Landsberger Allee/Blumberger Damm marschierten die zum Teil stark alkoholisierten Rassist*innen über die Rudolf-Leonard-Straße, die Lea-Grundig-Straße, die Mehrower Allee und zurück zum Ausgangsort. Der NPD-Kreisverband Marzahn-Hellersdor stellte wie üblich die Deutschland-, Berlin- und schwarz-weiß-roten Fahnen, mehrere Mitglieder der extrem rechten Partei nahmen an der nunmehr 24. „Montagsdemo“ teil. Mitorganisator und Funktionär der Partei Die Rechte Patrick Krüger hatte die Aufschrift „Ausländer raus“ auf seinem Pullover stehen, am Arm trug er schwarz-weiß-rot als Abzeichen. Der Anmelder der Demo Rene Uttke führte das Grüppchen wie gewohnt mit martialischen und zumeist unverständlichen Megaphonansagen an.
Trotzdem der Bau der neuen Geflüchtetenunterkunft längst in vollem Gange ist und ein Gebäude bereits steht, motivierte Uttke die sichtbar gelangweilten Teilnehmer*innen zum Durchhalten.
Wiedereinmal zeigte sich deutlich, das die „Bürgerbewegung“ ihre besten Zeiten längst hinter sich hat und trotzdem sprechen sie immer noch von erfolgreichen Demos. Anwohner*innen der im Bau befindlichen Unterkunft verirren sich längst nicht mehr zu den montäglichen Aufmärschen, die neonazistische Gesinnung der Organisator*innen ist weithin sichtbar und bekannt. Die Beschwerden von Bürger*innen über die wöchentlichen Aufzüge der Neonazis, die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen und das dumpfe Gegröle im Wohngebiet, haben in den vergangenen Monaten massiv zugenommen. Die „Bürgerbewegung“ hat längst jegliche Unterstützung im Stadtteil verloren. Ein Anwohner machte am Abend an der Nazi-Route seinem Ärger Luft: „Die soll`n uns hier endlich in Ruhe lassen, keen Mensch will die Nazis noch sehen.“