Trauriger Haufen statt Trauermarsch – 51 Nazis schweigen durch Marzahn

refugees welcomeEs ist Montag, der 25. Mai 2015, und die nun 26. Montagsdemonstration durch Berlin Marzahn. Wieder versammelten sich die üblichen 50 Neonazis an der Kreuzung Landsberger Allee Ecke Blumberger Damm.
Pünktlich zur eigentlichen Startzeit um 19:30Uhr standen nur lediglich 35 „besorgte Anwohner“ um die Anmelder Rene Uttke und Patrick Krüger an der altbekannten Kreuzung.

Ronny Schrader, der Mann von Gesine Schrader  war zu diesem Zeitpunk in einer Polizeilichen Maßnahme, wodurch sich der Beginn der Demo bis kurz nach 20Uhr verspätetet – Vorteil für die Nasen dadurch: Die Zahl der Teilnehmer*innen knackte doch noch die 50er Marke, wenn auch nur knapp. Und so zog das Möbchen Nazis dieses Mal schweigend durch den Bezirk. Aufgerufen wurde nämlich zu einen „Schweigemarsch gegen Gewalt“ in Anspielung auf einen Mord an einer Frau in Marzahn-Hellersdorf. Die Strategie mit diesem neuen Thema wieder mehr Menschen auf die Straße zu bewegen ging also auch nicht auf.

Die Strategie von Neonazis, auf tragische Gewalttaten Bezug zu nehmen um sich als die einzig wahren Hüter*innen von „Recht und Ordnung“ aufzuspielen ist nicht neu. Das sexualisierte Gewalt bei dem Mord eine Rolle spielt macht es für die Neonazis umso naheliegender, den Mord zu instrumentalisieren, härtere Strafen zu fordern und die Ursachen in der ihrer Meinung nach viel zu liberalen Demokratie zu suchen. Ihnen geht es dabei nicht um die Gewalttat, den Mord an sich, denn damit haben Nationalsozialisten bekanntermaßen kein Problem.

„Besorgte Anwohner*innen“ in Berlin Marzahn. Bild: G.Wöhrmann

Rene Uttke ließ es sich trotz von ihm ausgerufenen Schweigemarsch dann doch nicht nehmen per Megaphon zu hetzen, so phantasierte er über Lager für Antifaschist*innen
(Zitat: „“Die Antifa kommt heute nicht. Die sind in ihren Lagern, wo sie auch hingehören“).

 

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